Montag, 24. Dezember 2012

Merry X-Mas with Twisted Sister!


Weihnachten. Für Kinder die schönste Zeit des Jahres und für Eltern der größte Stress, den es im Winter geben kann. Als Metaller ist man ja aus Prinzip gegen dieses Fest. Zu kitschig, zu christlich, zu hell und bunt. Eigentlich alles was ein echter Metalhead hasst. Nichtsdestotrotz trauen sich auch harte Bands immer wieder an Weihnachtsalben heran. Das schadet manchmal dem Ruf und der Glaubwürdigkeit, aber in manchen Fällen passt es, meiner Meinung nach, gut zum Image, wie zum Beispiel im Falle von TWISTED SISTER (obwohl auch hier das öffentlichte Geschrei beim Thema Weihnachtsmusik groß war).

Dee Snider und Co haben ja bereits vor einigen Jahren mit "A Twisted Christmas" ein weihnachtliches Studio-Album veröffentlicht. Allerdings wäre man nicht eine geschäftstüchtige Band, wenn man nicht noch mehr Kapital aus dieser Sache schlagen würde und legt mit "A Twisted Xmas - Live in Las Vegas" sechs Jahre später noch eine Live-CD (bzw. -DVD) nach (bereits 2007 erschien ja eine Xmas-Live-DVD), die durch seine angepasste Setlist besser runtergeht als das Original aus dem Studio. Denn neben vielen Weihnachtsliedern bietet diese Scheibe mit unter anderem 'You Can’t Stop Rock N’ Roll', 'Burn In Hell', 'I Wanna Rock' und 'We’re Not Gonna Take It' auch die größten Hits der Bandgeschichte an. 
Das war eine wirklich gute Idee! Da so Sachen wie 'Come All Ye Faithful' oder 'I Saw Mommy Kissing Santa Claus' zwar weihnachtliche Atmosphäre verbreiten, aber an sich nach ein paar Durchläufen tierisch anstrengend sind. Höhepunkt den Schleim-Olymps ist dabei wie 'I’ll Be Home For Christmas' (ganz schlimm!).
Soundtechnisch gibt es aber nichts zu meckern. Das Verhältnis von audiophiler Hochwertigkeit und Live-Erlebnis stimmt (ja, ich weiß, da wurde bestimmt von der Band und dem Label nachträglich daran rumgewerkelt). Man hört die Fans gut und auch der Abstimmung der einzelnen Instrumental-Parts gibt es auch nichts zu meckern (allerdings kann man das von einer Band wie TWISTED SISTER auch erwarten). Ebenfalls einwandfrei ist die Leistung von Dee Snider, der zwar nicht mehr haar-genauso klingt wie Anfang der 80er, aber auch das wäre etwas viel verlangt. Dafür ist er immer noch ein unglaublich lustiger und sympathischer Entertainer, der mit dem Publikum rumwitzelt und die Interaktion sucht, auch wenn die Zuschauer Sitzplätze haben.
Insgesamt ist das ganze Teil eine nette Angelegenheit und ist besser als der übliche Feiertage-Pop von WHAM! und Anhang. Allerdings ist es wirklich dreist mit  "A Twisted Xmas - Live in Las Vegas" einfach ein Konzert aus dem Jahre 2006 zu recyceln und exakt das gleiche Material nochmals auf CD und DVD zu liefern, was bereits 2007 in den Regalen stand. Deswegen und da Weihnachten ohnehin schon kommerziell genug ist, empfehle ich jedem der Interesse an diesem Werk hat, sich die Songs bei Spotify anzuhören. Eine CD zu kaufen, die man außer zwei, drei Wochen im Jahr nicht anrührt, ist wenig ratsam. Dafür haben die verrückten Schwestern wesentlich bessere Werke im Angebot, die es verdienen erworben zu werden. Aber wie gesagt, wenn man schon Weihnachtsbeschallung als Metaller haben möchte und sich dennoch den Sternsingern verweigern möchte, dann ist  "A Twisted Xmas - Live in Las Vegas"  von TWISTED SISTER in jedem Fall die bessere Alternative.

In diesem Sinne wünscht euch die Totgehört-Crew ein paar angenehme und erholsame Feiertage! Sauft nicht zu viel Eierlikör und fallt nicht besoffen in den Weihnachtsbaum!

Cherrs!

[Adrian]

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