Montag, 20. Mai 2013

Trash-Review: Limp Bizkit "New Old Songs"


Es gibt nicht viele CDs aus meiner Sammlung, die mir so peinlich ist wie das Remix-Album "New Old Songs" der Nu-Metaller LIMP BIZKIT. Denn so richtig warm geworden bin ich mit dem Teil schon damals nicht, obwohl ich als Teenager den Schwachsinn, den uns die Musikindustrie als "trendy" verkaufte, noch halbwegs mochte.

Warum ich mir die Rohstoffverschwendung mir überhaupt geholt habe, ist eine gute Frage! Denn hätte ich vor dem Erwerb mehr als zwei Songs gehört, hätte ich mir dieses Drecksteil bestimmt nicht angeschafft. 
Aber wie das damals so in den Zeiten des Web 1.0 war, habe ich mich eher auf MTV und VIVA als Informationsquelle verlassen und nachdem ich die Videos zu den 'Rearranged' und 'Faith/ Fame' gesehen hatte, dachte ich mir tatsächlich, dass es sich bei dieser Platte um einen interessanten und cleveren Ansatz handeln könnte, die Hits der Band aus Florida in ein neues Gewand zu packen. 
Ich hätte nicht falscher liegen können! LIMP BIZKIT erreichten mit dieser Compilation den Tiefpunkt ihres kreativen Schaffens und das heißt schon was, wenn man Fred Durst und Co heißt! Gitarren und echte Drums sucht man hier meist vergeblich (was man ja bereits von den Auskopplungen erwarten konnte), aber diese grauenhaften Synthetik-Sounds, die wohl von irgendwelchen Aushilf-DJs mit einem C64 programmiert wurden, hält man im Kopf nicht aus! Es piepst und klimpert an allen Ecken total unmotiviert und diese Soundkollagen taugen maximal um die Ratten aus dem Keller zu vertreiben. 
Zwecks Anbiederung an Hip-Hop-affine Käuferschichten hat man außerdem mit so illustren Gästen wie THE NEPTUNES, XZIBIT oder auch P. DIDDY zumindest die Creme de la Creme der damaligen US-Rap-Riege verpflichten können. Allerdings bezweifle ich stark, dass das von der Mehrheit der damaligen Nu-Metal-Hörergewünscht war. Die Rap-Parts passen nämlich zu keinem Zeitpunkt vernünftig in die jeweiligen Song-Konzepte! Halbherziger kann man Gastbeiträge nicht verpacken! Plumpes Name-Dropping ohne Sinn und Verstand! 
Auf "New Old Songs" braucht man echt nicht nach Sonnenschein zu fragen und wenn man krampfhaft versucht was Positives zu finden, ist es wahrscheinlich noch der 'Nookie'-Remix von BUTCH VIG, den die meisten noch als Produzent von NIRVANAs "Nevermind" kennen. Dieser Song ist zwar auf sehr elektronisch, aber hat zumindest eine nachvollziehbare Struktur und versucht zumindest einen eingängigen Beat zu erzeugen. Das war es dann aber auch schon! Ansonsten kann man nichts als Verachtung für diese Scheibe übrig haben.
2001 habe ich noch versucht ein paar Songs gut zu finden, denn immerhin hatte ich ja Geld für diesen Müll bezahlt. Aber zwölf Jahre später darf man durchaus so brutal ehrlich sein und offen zugeben, dass der Kauf dieser CD eine Geldverschwendung sondergleichen war. Selbst wenn man auf LIMP BIZKIT steht, findet man hier nichts was einem gefallen könnte. Denn mit "Rock" hat das hier bei weitem nichts mehr zu tun. Es ist vielmehr ein Beleg dafür in welcher Sackgasse sich der Nu Metal damals befand und dass seine endgültige Selbstentleibung nur noch wenige Monate entfernt war. 

Das nicht mal alle Bandmitglieder selbst mit diesem Remix-Album klar kamen, zeigt der Ausstieg von Gitarrist Wes Borland kurz vor der Veröffentlichung der Scheibe. Danach waren LIMP BIZKIT ohnehin nicht mehr dieselben. Sie konnten mit dem radio-freundlichen THE-WHO-Cover 'Behind Blue Eyes' zwar 2003 noch einen Chart-Erfolg feiern, aber danach interessierte kaum noch ein Schwanz für LIMP BIZKIT und ihren ausgelutschten Crossover-Rap-Metal. Fred Durst macht zwar auch heute noch Musik mit seinen Kollegen, aber er profitiert nur noch vom Erfolg vergangener Zeiten und begeistert ein paar Rock-Am-Ring-Gänger, die einen Fabile für Nostalgie haben. Immerhin kann er damit etwas wozu "New Old Songs" zu keinem Zeitpunkt in der Lage ist. Nämlich, UNTERHALTEN! Kurzum, Dieses Remix-Album ist ein Totalausfall auf allen Ebenen und die Personifikation der musikalischen Talentlosigkeit! Ich schäme mich es mein Eigentum zu nennen!   

[Adrian]

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