Samstag, 3. August 2013

CD-Review: F.O.B. "Reap What You Sow"

Mit der Neu-Orientierung bzw. Stiländerung von Bands ist das immer so eine Sache. Da stellen auch F.O.B. keine Ausnahme dar. Was Mitte der Neunziger als Thrash/ Death Metal Band begann, wandelte sich seit 2008 kontinuierlich in eine Band um, die "Modern Metal Sound" sowie Metalcore-Elemente in ihre Musik einfließen lässt und so vom ursprünglichen Weg abweicht.
Im Endeffekt hört es sich irgendwie so an, als hätte man Bandmitglieder von CALIBAN und THE BURNING (aus Dänemark) gezwungen, zusammen ein Album zu schreiben. Dabei ist die instrumentale Leistung gar nicht das Problem. Eher im Gegenteil. Wuchtige Achtsaiter und groovige Riffs gepaart mit flotten Attacken auf dem Schlagwerk machen definitiv Spaß und heben auch einige Songs positiv hervor. Das Problem liegt da schon eher im Detail.
Typische Bridges, wie sie im Metalcore in unendlich häufiger Weise vorkommen, nervige Klargesänge und Breakdowns die zwar dank der Gitarren durchaus Kraft besitzen, aber einem Song deshalb noch lange keine Brutalität verleihen. Dafür muss man dem Frontmann Mára für seine heiseren Shouts und leichten Growls durchaus ein Kompliment machen. Sie sorgen in den härteren Parts auf jeden Fall für die nötige Durchschlagskraft am Mikrofon. Laut Bandinfo soll sich das Album "Reap What You Sow" (was auf Deutsch so viel bedeutet wie: "Wie man in den Wald ruft, so schallt es hinaus.") darum drehen, dass eine riesige Flutwelle die Menschheit für ihre arrogante Haltung gegenüber der Natur bestraft. Inwiefern dieses Konzept textlich verarbeitet wurde, kann man lediglich an den Songtiteln versuchen abzulesen, wobei diese von ihren Titeln her auch auf soziale Missstände hinweisen könnten. Ein kompletter Songtext war leider nicht vorhanden.
Interessanter Weise war es gar nicht so leicht, die direkte Entwicklung zwischen alten und neuen Songs von F.O.B. zu beurteilen. Wer Interesse daran hat, muss schon eine Weile suchen. Das könnte daran liegen, dass man neue Hörer nicht mit altem Material verschrecken will und es daher bewusst nicht mehr online stellt, oder daran, dass in der Vergangenheit die Promotion nicht gestimmt hat. Woran das auch immer liegen mag, es scheint so zu sein, als hätte die Band in näherer Zukunft nicht die Absicht zu ihren Wurzeln zurückzukehren, da man den neuen Sound durch einen zweiten Gitarristen und jeweils zwei Saiten mehr in der Zupferfraktion gerade erst neu aufgestellt hat. Das kann man mögen, muss man aber nicht. So lässt sich abschließend nur sagen, dass es sich mit dem Aktuellen Release von F.O.B. so verhält, wie mit einem durchwachsenen Steak. Die Leckerbissen stecken zwischen ein paar fiesen Sehnen und ordentlich Fett, weshalb man schon genauer hinschauen muss. Wer aber auf einen leichte Prise Metalcore steht, der kann das ganze natürlich mal antesten, denn als unfähig kann man die Band wohl nicht bezeichnen.
F.O.B.s aktueller Output ist seit März diesen Jahres über die Band selbst erschienen.
 
5 von 10 Punkten

[Lukas]

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