Dienstag, 24. September 2013

Revisited-Reviews: Dokken "Long Way Home"

Das heutige, wieder besuchte Review brannte mir schon länger unter den Fingern. Denn DOKKEN gehören auch jetzt noch definitiv zu meinen liebsten Bands aus dem weiten Bereich des Hardrocks, Hair Metal oder wie man es auch nennen will. Allerdings würde ich heute nicht mehr so euphorisch das 2001er Album "Long Way Home" abfeiern wie noch vor drei Jahren. Klar, es ist immer noch ein starkes Teil, aber umso intensiver ich mir die 80er Werke der Amis anhöre, muss ich gestehen, dass es nicht ganz mithalten kann. Trotzdem würde ich auch heute noch jedem empfehlen sich diese Scheibe zu zulegen, wenn auf 80s Metal, Hardrock oder einfach gut gemachten Heavy Metal steht.
Dieses Album verdanke ich den Rabattschlachten im Elektronikeinzelhandel.
Bei 20 % auf ein Fünf Euro Album war das Zugreifen mehr als einfach. Ich muss allerdings ehrlich sein und gestehen, dass ich nicht viel erwartet hatte. DOKKENs Alben in den 80ern sind teilweise echte Klassiker und Tracks wie 'Breaking The Chains' oder 'In My Dreams' gelten als wahre Hymnen, aber weiß ja dass 
gerade solche Bands mit dem Alter ruhiger und poppiger werden (BON JOVI und POISON ich schaue in eure Richtung). Jedoch entpuppt sich "Long Way Home" als verkannter Bandmeilenstein! 
Das 2001-Album stampft mit direkt mit einem Brett von einem Riff nach dem anderen davon. Schon nach zwei Sekunden nimmt einen der Opener  'Sunless Days' gefangen und dieser Zustand hält auch bei 'You',  'Little Girl' und 'Everybody Needs Somebody' an. Erst das vor schmalztriefende 'Good Bye my Friend' setzt der Partystimmung vorerst  ein Ende. Nichts. Gegen ruhige Songs aber Piano-Abschiedsschmerz- Balladen gibt es auf jeder Kuschelrock-LP im Dutzend billiger. Selbes  lässt sich auch über das mindestens genauso kitschige 'I've Found'  sagen. Dass die Hair Metaller auch gute ruhige Songs schreiben können  beweisen sie dann aber doch noch mit 'There Was A Time' (Feuerzeugalarm!).

Seinen Klimax erreicht die Scheibe allerdings mit dem THE YARDBIRDS-Cover  'Heart Full Of  Soul', denn hier liegt die Ohrwurmgefahr bei 100%! Der Refrain ist klasse gecovert und ich bin immer wieder enttäuscht, 
dass dieser Song nur 160 Sekunden dauert. Überhaupt vergeht die gesamte Spielzeit von 50 Minuten wie im Flug, was beweist wie kurzweilig  "Long Way Home" ist (abgesehen von den beiden angesprochenen Ausfällen).
Selten habe ich ein so günstiges Album sooft gehört, weswegen ich  jeden Anhänger von Sleaze und Hardrock unter Androhung von Gewalt dazu bringen würde, diese LP wenigstens einmal durchzuhören. Es lohnt sich!

9,5 von 10 Punkten

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen