Montag, 25. November 2013

CD-Review: Blood Mortized "The Demon, The Angel, The Disease"

Die Swe-Death-Veteranen von BLOOD MORTIZED sind wieder da und beehren uns mit einem neuen Album. "The Demon, The Angel, The Disease" ist bereits das dritte Album der skandinavischen Todeswalze und wie auch bei den letzten Alben haben sie auch diesmal ein neues Label für die Veröffentlichung gesucht.
Ansonsten ändert sich aber nicht viel bei den Schweden. Wie auch schon beim letzten Artwork ziert ein Zombie-Lenmy das Cover und wie immer bekommt man auch hier Death Metal der nordischen Schule geliefert. Mit viel Urgewalt und höllischem Drumming sowie gut platzierten Melodien positioniert man sich zwischen den rabiaten Kollegen aus Stockholm und den ohrwurmigen Gesellen aus Göteborg. 
Dass die Jungs wissen wie man Todesblei macht, verdeutlicht aber auch die Biographie der Gruppe. Hier sind nämlich altgediente Musiker aus Gruppen wie SCUM/AMON AMARTH, STIGMATA oder auch MALEFEITOR am Werk sind. Das äußert sich nicht nur in der technischen Versiertheit der Truppe, sondern wird auch durch das kreative Selbstbewusstsein, dass die Nordmänner an den Tag legen. 'Dysphoria Dystopia' zum Beispiel klingt stellenweise wie HYPOCRISY um die Jahrtausendwende und scheut sich nicht catchy zu klingen. 'Blessed Are The Dead' im direkten Anschluss ist die Gegenthese dazu und klingt wie ein roher Mix aus der Feder der ENTRAILS.
Mit dieser Referenz hat BLOOD MORTIZED ohnehin eine Menge gemeinsam. Beide Kapellen bestehen aus erfahrenen Musikern, beide beziehen sich auf grundlegende Elemente von DISMEMBER und NIHILIST (ganz offensiv bei 'Noice Terror') und beide haben einen Mördergroove im Petto.
Allerdings muss man trotzdem vorsichtig sein. Besonders an der hohen Schnittmenge mit den alten Helden werden sich wieder die Geister scheiden. Die einen werden sich über die saftige Portion Schwedentod freuen, die viel Nostalgie und Liebe zur alten Schule in sich vereint, während die anderen müde gähnen und stöhnen werden, dass es solche Bands momentan wie Sand mehr gibt. Klar, die Schwemme an Stockholm-artigen Bands ist zurzeit außergewöhnlich, aber nur wenige sind so authentisch und musikalisch anspruchsvoll wie BLOOD MORTIZED. Gerade die Melodien und der Mut bewusst andere Einflüsse als die ursprünglichsten Elemente des Old-School Death zu zulassen, hebt sie aus der Masse an Bands heraus. 


 
"The Demon, The Angel, The Disease" ist keine Neuerfindung des Genres aber überzeugt mit technischer Stärke und eingängigen Tönen an den richtigen Stellen. Am 29.11.2013 erscheint die Scheibe über Chaos Records.

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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