Freitag, 1. Mai 2015

CD-Review: Feign "Into The Void"

Wiedersehen macht Freude! Über Jacob Lizotte und sein Black-Metal-Projekt FEIGN hatten wir bereits im Februar berichtet, aber passend zum Tag der Arbeit legt uns der fleißige Amerikaner ohne weitere Verzögerung seine zweite Demo "Into The Void" vor, die da weitermacht, wo "Lost To Eternity" aufgehört hat.


Noch immer verbindet Lizotte in seiner Musik melodische Gitarren, die zerbrechlich und sehr filigran klingen, mit massiven und kühlen Schwarzmetallkaskaden, die zusammen eine herrliche Atmosphäre erschaffen. Schon beim Opener 'Deathwisher' erfasst den Hörer die wunderbare Vielschichtigkeit von FEIGNs Song-Writing, das schnell vergessen lassen, dass es sich bei diesem Act um ein Solo-Projekt handelt.
Der zweite Titel 'Soulcrusher' steht seinem Vorgänger anschließend in Nichts nach und geht sogar noch einen Schritt weiter wenn es um die Verbindung von schwarzer Härte (die sich auch in den sehr tollen Screams niederschlägt) und ausgefeiltem Post Metal geht. Mit sieben Minuten ist dieser Track zwar eine Minute kürzer als der Vorhergehende, aber steht ihm in Sachen epischer Gewalt in nichts nach. Am besten funktionieren beide Stücke aber im Verbund, denn sie bilden zusammen eine viertelstündige Reise durch dunkle Abgründe und Traumwelten, die sowohl die eisige Kälte Norwegens als auch den bedächtigen Minimalismus der französischen Avantgarde in sich trägt.
Eigentlich braucht es dann nicht mehr viel, um die Scheibe feierlich ausklingen zu lassen und so ist der dritte Titel 'Stargazer' auch nur noch ein kurzer Zwei-Minüter, der instrumental und lediglich mit einer unverzerrten Gitarre aufwartet.

Insgesamt ist auch die zweite Demo "Into The Void" absolut hörenswert und FEIGN können eindrucksvoll die Lorbeeren verteidigen, die sich beim letzten Mal verdient haben. Mastermind Lizotte hat zwar nicht auf mich gehört und sieht immer noch viel zu freundlich aus für die Musik, die er macht (beziehungsweise inszeniert sich nicht ernst genug). Aber solange seine Werke qualitativ das hohe Niveau halten können, verkrafte ich auch Kopfhörer-Selfies mit buntem Bass und EXODUS-Shirt, die per Webcam am PC entstanden sind. 
Wer neugierig geworden ist, bekommt die zweite Demo von FEIGN ab morgen, dem 2. Mai, direkt bei Lizotte selbst auf der Facebook-Seite und bei Into The Night Records. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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