Donnerstag, 31. Dezember 2015

Throwback Thrusday: Death "The Sound Of Perserverance"

Hier sind wir nun am letzten Tag des Jahres und passend dazu gibt es den letzten Teil unserer Throwback-Thursday-Reihe zum Leben und Wirken von Chuck Schuldiner. Wir sind nun angekommen bei "The Sound Of Perserverance", dem letzten Studioalbum von DEATH. Es erschien 1998 bei Nuclear Blast und war anders, als man es erwartet hätte. Im Grunde war es nämlich reiner Progressive (Death) Metal.
Zugegeben: Die Genre-Bezeichnung "Progressive Death Metal" hätte ich bereits seit "Human" benutzen können. Allerdings ist das letzte Album "The Sound Of Perseverance" noch tiefer im Prog verwurzelt als seine Vorgänger. Das überrascht kaum. Immerhin hat Schuldiner zwischen "Symbolic" und dieser Abschiedsplatte in erster Linie an seinem Prog-Heavy Metal Projekt CONTROL DENIED gearbeitet und sich auch gleich neue Musiker gesucht, die zu dieser Ausrichtung passen. Die gesamte Platte ist insgesamt viel näher an CONTROL DENIED dran als an den anderen DEATH-Alben. Da ist die Frage erlaubt: Was ist
an "The Sound Of  Perseverance" überhaupt noch Death Metal? - Und die Antwort  lautet widersprüchlicherweise: Alles und nichts. Wenn man Death Metal, als ultra-morbide, brutale Musik ansieht, wo herunter-gestimmte Gitarren und tiefe Growls regieren ansieht (was ja auch nicht falsch ist), dann ist das letzte DEATH-Album kein Todesblei.Ist man allerdings mehr der Ansicht, dass Death Metal von seiner Atmosphäre und Grundstimmung lebt, dann ist Chucks vorletztes Album seiner Karriere durchaus diesem Subgenre zugehörig. Ganz so wichtig ist diese Frage, aber auch wieder nicht, denn "The Sound Of Perseverance" ist einfach großartig und ein Metal-Album, das man allen arroganten Feuilleton-Schreibern an die Stirn klatschen sollte, wenn sie dem Death Metal seinen künstlerischen Wert absprechen wollen. Titel wie 'Scavenger of Human Sorrow', 'Spirit Crusher' oder auch 'Flesh And The Power It Holds' sind zwar kompliziert, vertrackt und technisch perfekt, aber machen dennoch unheimlich viel Spaß. Hier spürt man, dass die musikalischen Fähigkeiten keinem Selbstzweck dienen, sondern stets im Auge behalten, dass der Hörgenuss und die Qualität im Vordergrund stehen. Die Mischung aus singenden Gitarrensalven und stampfenden Momenten ist auf eine Weise gelungen, wie man sie nur selten zu hören bekommt. Ohne die charakteristischen Vocals von Evil Chuck, die die gesamte DEATH-Diskographie wie Holzleim zusammenhält, kann man gar nicht mehr zwischen DEATH oder CONTROL DENIED 

unterscheiden. Das passende Fallbeispiel dafür ist das Instrumental 'Voice Of The Soul'. Die Arbeit mit teils unverzerrten Gitarren und melodischen Schwermetall-Riffs ist einfach grandios. Im Grunde kann man hier jeden Moment des Albums auseinanderdividieren und interpretieren. In jeder Sekunde liegt soviel, was eine gesonderte Würdigung verdient. Das würde allerdings diesen Rahmen sprengen. Deswegen sei euch nur noch abschließend der Bonustrack 'Painkiller' ans Herz gelegt. Das JUDAS-PRIEST-Cover kann es zwar stimmlich nicht ganz mit der Halford-Version aufnehmen (Sorry, Chuck!), aber spielt instrumental auf jeden Fall in einer Liga mit den Legenden aus England. Wen ich bisher noch nicht davon überzeugen konnte diese 
Scheibe anzutesten, kann ich auch nicht helfen. "The Sound Of Perseverance" ist große Kunst. Punkt.

[Adrian]

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