Samstag, 16. Januar 2016

CD-Review: Bronson A. D. "Boys To Men"

Die Metal-Hardcore-Symbionten von BRONSON A.D. eröffnen das Jahr mit einer frischen EP. Ihr zweites Werk mit dem Namen "Boys To Men" ist erneut ein starkes Statement, das Metal und Core auf eine erwachsene Art und Weise verbindet und vor allem Freunde von Bands wie S.O.D. oder auch den CRO-MAGS ein Lächeln in die Fresse zaubern wird.
Der erste Titel ist zugleich der Titeltrack und schmettert direkt herzhaft los. Hier sind die Thrash-Anteile der Band deutlich heraus zu hören und mit einem heftigen Groove werden die Nacken der Zuhörer unbarmherzig zum bangen animiert. Wer es etwas rockiger mag, kommt dann bei 'Temper' auf seine Kosten. Der Beat motiviert dazu einen Moshpit zu starten oder sich wahlweise
von der Bühne ins Publikum zu stürzen. 'I Am Christ' heißt die dritte Komposition und klingt so als stamme sie direkt von SEPULTURAs "Chaos A.D." - ein herrlicher Wellenbrecher, der schnell ins Ohr geht und vor allem live für Begeisterung sorgen wird. Danach geht es weiter mit 'Wash Your Hands In Innocence', ein schneller Titel mit einem herrlichen Rhythmus, bei dem man schön heraushören kann, dass auch PRONG einen gewissen Eindruck hinterlassen hat. Der Rausschmeißer ist überraschenderweise ein Lied mit einem weitestgehend deutschen Text, was es meines Wissens nach bisher noch nicht bei BRONSON A.D. gegeben hat. 'Gewalt' klingt zwar musikalisch nicht anders als die meisten Titel der Limburger, aber durch die deutsche Aussprache wird man unweigerlich an die Frankfurter Kollegen von MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT erinnert, die ja ausschließlich deutschsprachigen Groove Metal zocken. So kennt man die Bronsons zwar nicht und es wirkt auch etwas ungewöhnlich, aber auch in dieser Disziplin überzeugen die Kalkwerker auf ganzer Linie. 

Insgesamt hab ich also rein gar nichts an "Boys To Men" auszusetzen. BRONSON A.D. bleiben sich treu und vermischen Groove, Metal und Hardcore auf eine traditionelle und gleichzeitig eigenständige Art. Die Produktion ist gut, aber auch nicht zu glatt. Man bleibt rau und ungeschliffen genug ohne dabei zu dumpf und garagenmäßig zu wirken. Ich empfehle jedem Fan der genannten Einflüsse bei Bandcamp in die EP reinzuhören und anschließend die drei Euro für den Download zu investieren. Soviel sollte jeder für den harten Underground übrig haben.
Seit 4. Januar bekommt man das Teil direkt über die Band.

8,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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