Sonntag, 24. April 2016

CD-Review: Dehuman Reign "Ascending From Below"

Es werden fast genau drei Jahre Wartezeit (seit dem Release der letzten EP) gewesen sein, wenn die Berliner von DEHUMAN REIGN ihr Debüt-Album "Ascending From Below" Ende Mai via FDA Rekotz in die Regale der Plattendealer hieven. Da stellt man sich natürlich die Frage ob sich die Warterei gelohnt hat. 
Das kann man für die Fans der Truppe mit einem eindeutigen "Ja" beantworten.
Denn die Stärken vom Erstling "Destructive Intent" sind auch hier zu finden. Die Gitarren preschen ordentlich nach vorne und treiben einen monströsen Groove vor sich her. Das ultra-tiefe Organ von Subwoofer Alex verleiht dem Kompositionen eine sehr brutale Note, die von tollen Soli und abwechslungsreichen Arrangements stimmig aufgelöst werden ('Drown In Agony' ist da nur ein Beispiel, das man in diesem Zusammenhang nennen kann). Stilistisch ist ihre Art Songs zu schreiben weniger eine Huldigung der Stockholmer oder Tampa Schule, sondern eine Liebeserklärung an den Death Metal der Nuller Jahre, der stets den Spagat zwischen Brutal Death, Blackened Death und technisch hochwertigen Kompositionen gesucht hat. Das hat damals mal besser, mal schlechter funktioniert und vielen Vertretern der damaligen Todesblei-Gemeinde fehlte es an Stringenz sowie einem atmosphärisch stimmigen Setup. DEHUMAN REIGN gelingt es hingegen immer wieder (wie man zum Beispiel bei 'Grey Eternity' oder 'Stench Of The Infected' hören kann) die Stärken der besagten 2000er Jahre aufzugreifen und sie mit den aktuellen Trademarks der morbiden und düsteren Death-Metal-Spielart unserer Zeit zu verbinden. Das macht diesen Mix so interessant und hebt ihn von vielen anderen Extremistengruppen in Europa ab. Die einzigen Kritikpunkte, die ich persönlich vorbringen kann, sind die etwas zu vorhersehbaren Wendungen an machen Stellen, die leider eine der Kernschwächen der 2000er Bands gehörten. Auch wird mir die Stimme von Alex noch zu wenig in ihrer ganzen Bandbreite eingesetzt. Zu oft grunzt der Frontmann zu gleichförmig ins Mic, anstatt seine Grunts mit beispielsweise grellen Screams aufzulockern. 
Insgesamt überwiegen allerdings die positiven Aspekte dieser Platte und wer sich noch an Bands wie HEXENHAMMER erinnern kann oder richtig alte Scheiben von KATAKLYSM noch zu Hause hat, sollte bei "Ascending From Below" die Fühler ausstrecken. Die Herren aus der Hauptstadt haben sich mit dieser Scheibe deutlich gegenüber der EP steigern können. 

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen