Sonntag, 21. August 2016

CD-Review: Centinex "Doomsday Rituals"

Die Schweden sind zurück! Nachdem CENTINEX mit "Redeeming Filth" Ende 2014 einen wahren Kracher abgeliefert hat, der bei uns gleich 9 von 10 Punkten abräumen konnte. Sind die Herren aus Avesta diesen Sommer mit einem neuen Brecher zurückgekehrt und zeigen auf "Doomsday Rituals" wieso sie in der übersättigten Schwedentod-Szene dennoch ihren Rang behaupten können.
Zehn Kompositionen und keine länger als vier Minuten: das klingt nach einer
kompakt-knackigen Angelegenheit. Und tatsächlich - auch auf dem aktuellen Album beweist das Quartett um Martin Schuman (das letzte verbliebene Gründungsmitglied), dass es im Grunde ganz einfach ist guten Death Metal zu machen. Man muss lediglich wissen, was die Essenz und die Seele des Genres bildet, und die Skandinavier wissen das nicht zuletzt auch durch ihre langjährige Erfahrung bei Bands wie OCTOBER TIDE, INTERMENT oder DEMONICAL ganz genau. Sie schaffen es immer wieder eine fette Wand aus massiven Riffs und perfekter Rhythmik zu erschaffen, die Alexander Högbom mit seinen inbrünstigen Grunts stimmungsvoll begleitet. In vielerlei Hinsicht ähnelt diese klangtechnische Grundausrichtung den Kollegen von BLOODBATH, aber wirkt dabei noch ein wenig gemeiner und dreckiger. Das beschriebene Strickmuster zieht man dann auch ziemlich konsequent von Anfang bis Ende durch - richtig radikale Ausreißer gibt es im Grunde nicht. Lediglich am Gaspedal wird immer wieder herum gespielt - so wildert 'Death Decay Murder' stärker im Mid-Tempo-Sektor, während es direkt im Anschluss 'Sentenced To Suffer' deutlich eiliger hat. 

Insgesamt zeichnet sich "Doomsday Rituals" vor allem durch seine Bodenständigkeit aus. Wem Prog- und Tech-Death zu komplex beziehungsweise Brutal- und Slam-Death zu anstrengend sind, der ist bei CENTINEX genau richtig. Die Nordmänner spielen handwerklich gut gemachten und ins Mark ziehenden Death Metal, der ideal dafür geeignet ist, um sich eine gute halbe Stunde lang die Birne frei zu schütteln. Die ganz-große Kunst findet hier nicht statt und ein überlebensgroßer Konzeptaufbau ist auch nicht vorhanden. Dennoch erfüllt der aktuelle Dreher erneut seinen Zweck - auch wenn er es nicht ganz schafft die Intensität des Vorgängers zu errechen. In jedem Fall ist "Doomsday Rituals" aber einen Dreher in den ihr reinhören solltet, wenn ihr klassischen Elchtod mögt (und über den Stream weiter oben wird es euch extrem einfach gemacht - dies auch umgehend zu tun).
Seit 08.07.2016 findet ihr die neuste Scheibe von CENTINEX bei Agonia Records im Portfolio

8 von 10 Punkten

[Adrian]

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