Freitag, 2. September 2016

Editorial: Grüße aus dem Krankenhaus

Seit einigen Tagen haben wir hier keine Updates mehr veröffentlicht - das liegt vor allem daran, dass ich selbst die meisten Beiträge verfasse und online stelle, aber momentan ausfalle. Warum? Nun, mich befielen am Dienstag heftige krampfartige Unterleibsschmerzen, die ich erst fälschlicherweise für eine Magenverstimmung gehalten hatte und deswegen erst Mittwoch früh zum Arzt gegangen bin, weil die Schmerzen über Nacht heftiger geworden waren. 

Dort angekommen war recht schnell klar, dass sich wohl mein Wurmfortsatz am Blinddarm entzündet hat - und das ziemlich schwer. Also ab ins Krankenhaus und dort weiter untersuchen. Mit einem leichten Klaps auf die Stelle, wo der Blinddarm sitzt, seitens des behandelten Arztes war auch ohne Bluttest klar: wir haben es mit einer Entzündung des Appendix zu tun. Der Ultraschall konnte dann nur noch zeigen wie sehr sich das Anhängsel des Blinddarms aufgebläht hatte und wie sehr es wohl schon am Eitern war. Es ging danach sofort aufs stationäre Zimmer - dort wurde das typische Hospital-Leibchen angelegt und ich ins Bett verfrachtet. Dort lag ich aber nicht lange und kam sehr schnell unters Messer. Meine erste Narkose seitdem ich ein Säugling gewesen war. Zwei Stunden später im Aufwachraum komme ich zu mir und sei nach Angaben des Pflegers sehr schnell wieder wach genug gewesen, um aufs Zimmer gebracht zu werden - ich habe eben trainierte Entgiftungsorgane ;-)
Dennoch ist der Mittwoch kein Tag mehr an dem viel läuft - ich dämmere ständig weg und kriege auch vom Fernsehen nur die Hälfte mit. Einerseits fühle ich mich besser, aber zum anderen bleiben die Nachwirkungen noch eine Weile spürbar. Ich bin schwach auf den Beinen, die Operationsnarben schmerzen beim Verheilen und alle paar Stunden bekomme ich Antibiotika intravenös verabreicht (was mir heute einen Popeye-arm beschert hat, weil der Zugang ins Gewebe ausgetreten ist). Ich fühle mich nun zwei Tage nach der OP immer noch wie ein 80-Jähriger. Alles was ich tue, läuft im Faultier-Modus ab - allein den Laptop aufzumachen, um diese Zeilen zu schreiben, war wirklich anstrengend. Ich soll nach aktuellem Stand zwar am morgigen Samstag entlassen werden, aber ich werde mich noch eine Weile schonen müssen. Deswegen seht mir nach wenn weitere Updates vielleicht etwas auf sich warten lassen. 
Es ist komisch auf die drei mit ein bis zwei Stichen genähten Löcher im Bauch zu starren, durch die man den Appendix mittels Sonden herausgeholt halt - sicherlich genauso komisch wie für andere der dröge, langhaarige Typ in Death-Metal-Shirts, der in seiner Jogginghose durch die Stationen des katholischen Krankenhauses streift.
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für alle Genesungswünsche, Besuche und Menschen, die mir gegen die Langeweile geholfen haben. Normalerweise poste ich hier nichts persönliches, aber im Dunklen will ich euch ja auch nicht lassen. Bald geht es hier aber wie gewohnt mit dem typischen Programm und einer dicken Überraschung weiter.
Seid schon mal gespannt!

[Adrian]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen