Donnerstag, 20. Oktober 2016

Reingehört: Keitzer "Ascension"

KEITZER ist zurück. Knapp zwei Jahre nach "The Last Defence" erscheint Ende des Monats das mittlerweile sechste Album der deutsch-portugiesischen Überzeugungstäter. "Ascension" ist erneut eine Ode an die Brutalität und die fünf Herren halten sich vornehm mit Neuerungen zurück.

Tatsächlich hat sich wirklich nur wenig geändert. Man wütet erneut ungestüm durch die Botanik und tritt das Gaspedal bis zum Boden durch, baut aber wie in 'Peace Was Never An Option' auch gerne mal melodische Akzente ein beziehungsweise versucht sich an schwarzmetallischen Passagen wie im Titeltrack. Mit 'Übermensch' gibt es erneut einen Song mit deutschen Lyrics - was bei vielen anderen extremen Vertretern lächerlich klingt, meistern die Pottler recht problemlos. Auch die Gitarren trumpfen einmal mehr mit einer starken Leistung auf und haben einige coole Einlagen zu bieten. Das klangliche Fundament wiederum präsentiert sich wie ein Satz aus der Partitur des dritten Weltkrieges und treibt diesen Vergleich mit dem Streicher-Abgesang in 'Conquistador' auf die Spitze. Auch die Rhythmik ist abwechslungsreich und wandelt immer mal wieder die Ausrichtung, wodurch die die einzelnen Titel mehr Charakter bekommen.

Dennoch fehlt mir ein wenig der letzte Kick. Nennt es ruhig "Jammern auf hohem Niveau", aber ich hätte ziemlich schmerzfrei das Review zur 2014er Scheibe aus der Schublade holen können und hätte nur kleinere Änderungen vornehmen müssen, damit der Inhalt auch auf  "Ascension" zutrifft. Deswegen lege ich diesen Longplayer vor allem den überzeugten Fans der Kapelle ans Herz. KEITZERs Output ist im Grunde wie ein neues Iphone - es hat sich eben nicht viel verändert, dennoch bleibt das Endprodukt hochwertig. Außenstehende werden dennoch kaum einen Unterschied zum Vorgänger feststellen, während Die-Hard-Supporter die Ohren über gehen. 
Ab 28.10.2016 wird dieser Opus zuverlässig von FDA Rekotz an euch ausgeliefert.

[Adrian]   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen