Donnerstag, 4. Mai 2017

Throwback Thursday: Carnal Ghoul "The Grotesque Vault"

Es ist jetzt auch schon wieder vier Jahre her, dass Remission Records den Allstar-Vierer CARNAL GHOUL aus der Taufe hob. Da "The Grotesque Vault" das bisher einzige Studiodokument der der hessisch-pfälzischen Kollaboration ist, werfen wir noch einmal (mit meinem Review von damals) einen Blick zurück und versuchen die Kapelle daran zu erinnern, dass sie uns noch immer ein Full-Length-Scheibe schuldig geblieben ist. 
Der Trend reißt nicht ab! Immer mehr Old-School-Death-Metal-Kapellen
erblicken in Deutschland das Licht der Welt und auch altgediente Metal-Extremisten wenden sich wieder vermehrt diesem Genre zu. Sogar Musiker, die eigentlich bereits in sehr erfolgreichen Truppen spielen, entdecken ihre Liebe für altes, rotziges Todesblei der Marke NIHILIST, DISMEMBER oder NIRVANA2002 wieder. Im Falle von CARNAL GHOUL, das namentlich von DESASTER-Drummer Tormentor und Ex-LAY-DOWN-ROTTEN- beziehungsweise MILKING-THE-GOATMACHINE-Klampfer Daniel Jakobi aus der Taufe gehoben wurde, funktioniert das sehr gut. Die Debüt-EP "The Grotesque Vault" ist ein durchweg krachender Bombenhagel der schwedischen Prägung. Die vier Tracks sind sehr stark an die Stockholmer Szene Anno 1991 angelehnt und huldigen kompromisslos dem HM2-Axt-Sound dieser Tage. Moderne Elemente sucht man hier vergebens und auch die Produktion ist durchaus mit dem zu vergleichen, was Dan Swanö damals fabriziert hat. Schwer wird es währenddessen die vier Titel voneinander abzugrenzen, denn vom eröffnenden Titeltrack bis zum finalen 'Pathologic Randomness' setzen alle Stücke auf einen treibenden Beat, vereinzelte Melodie-Ausbrecher und Wechsel aus groovigen und stampfenden Passagen. Bemängeln könnte hier der eine oder andere Kritiker noch, dass zu sehr auf vertraute Stereotypen gesetzt wird, um auf Nummer sicher zu gehen und möglichst viele Todesstahl-Traditionalisten zufriedenzustellen.

Allerdings ist trotz aller Zitate und Querverweise das Gesamtpaket stark genug um zu überzeugen und Spaß zu machen. Hier greift die alte Weisheit: besser gut inspiriert als schlecht selbst kreiert. Dennoch bleibt dafür die eigene Identität auf der Strecke und man kann im Gegensatz zu anderen jungen Bands wie OBSCURE INFINITY oder WOUND noch keinen individuellen Stil ausmachen. Jedoch kann dieser eigene Charakter ja immer noch einer Full-Length herausgearbeitet werden.
CARNAL GHOUL verdienen sich mit "The Grotesque Vault" nichtsdestotrotz eine ordentliche Wertung, da vor allem das Hörvergnügen gewaltig ist und das ist ja immer noch die Hauptsache.

7,5 von 10 Punkten

[Adrian]

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