Donnerstag, 16. November 2017

Throwback Thursday: Transilvanian Beat Club "Das Leben soll doch schön sein"

Kann sich noch jemand an TRANSILVANIAN BEAT CLUB erinnern? Falls nicht, frische ich gerne eure Erinnerung auf. Die thüringische Band war in der zweiten Hälfte der 2000er Jahre tätig und wurde von den damaligen EISREGEN-Mitgliedern Franziska Brink und Yantit gegründet. Gespielt hat das Quartett eine abgedrehte Mischung aus ONKEL TOM, RAMMSTEIN und EWIGHEIM und hat es damit immerhin auf zwei (mehr oder wenige) stolze Alben gebracht. Die zweite Scheibe "Das Leben soll doch schön sein" erschien dabei ziemlich genau vor zehn Jahren - ein guter Grund für uns zurückzuschauen.
Wie bin ich eigentlich auf die Band gestoßen? Es war 2006 in Wacken (mein erster und einziger Besuch auf diesem Festival). Auf dem dortigen Metal-Markt habe ich einer Wühlkiste die erste Platte des TRANSILVANIAN BEAT CLUB
gefunden. Es handelte sich um die Promo-Version von "Willkommen im Club" und die CD hatte deswegen nur ein paar Euro gekostet. Titel und Bandname waren bescheuert genug, dass ich den Dreher mitgenommen habe. Außerdem spielte TBC (in der Abkürzung erklärt sich der Witz hinter dem Namen) vor Ort und das hatte auch einen gewissen Unterhaltungswert - woran der herumgereichte Knoblauchschnaps wohl nicht ganz unschuldig gewesen ist. Diese Kapelle war damals schon ziemlich schäbig und im Grunde nicht mehr als ein akustischer B-Movie - also gewollt scheiße.  Allerdings hatten die Songs vom Debüt gleichzeitig auch einen gewissen Rotzrock-Charme. 'Wodkapolka' oder 'Sex, Schnaps & Rock n Roll' konnte man auch auf fünf Promille noch gut abfeiern. Das Zweitwerk "Das Leben soll doch schön sein" überzeugte zwei Jahre später nur noch mit einem klangvollen Namen und bewies wie schnell ein Witz alt werden kann. Die Siebenbürger Wirtshausthematik klang einfach ausgelutscht und die Tracks waren weder lustig noch unterhaltsam noch in irgendeiner Weise hörbar. Stimmlich, instrumental und vom Song-Writing her war alles irgendwie noch blöder und schiefer geworden als zuvor. Aus dem Konzept "Scheiße mit Ansage sein" wurde "Scheiße weil geht halt nicht besser" und das ist irgendwie peinlich. Auch die Spielzeit von 55 Minuten war völlig überdimensioniert für eine Truppe, die offenkundig keine neuen Ideen hatte beziehungsweise einfach versuchte sich selbst zu kopieren und nicht mal das richtig hinbekommen hatte. 

TRANSILVANIAN BEAT CLUB sind inzwischen aufgelöst worden und "Das  Leben soll doch schön sein" blieb auch ihr bis heute letztes Werk, womit man sich neben MARIENBAD und EISBLUT in den Giftschrank der fehlgeschlagenen EISREGEN-EWIGHEIM-Projekte  gesellt. Auch wenn man auf bewusst-beschissene Musik abfährt, kann man sich diesen Dreher nicht schön saufen und auch ich habe nach einer knappen halben Stunde Spielzeit aufgegeben - auch mit zehn Jahren Abstand halte ich diesen Quatsch nicht über die volle Distanz des Albums aus. Sorry, dass ich euch daran erinnert habe. Vergesst TBC am besten direkt wieder und lasst diesen Dreher im Nirwana der Arschbomben verrotten. Metal soll doch schön sein!
Massacre Records brachte diesen Klumpen Mist am 15.11.2007 auf den Markt.

[Adrian]

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