Dienstag, 13. März 2018

Reingehört: Global Scum "Hell Is Home"

Heute präsentieren wir euch eine Scheibe aus der Reihe: "Alben, die eine Dekade zu spät erschienen sind". Vorhang auf für GLOBAL SCUM - dieses Ein-Mann-Projekt ist das Groove-Death-Baby vom Tiroler Solomusiker Manuel Harlander und erhält mit "Hell Is Home" nun auch ein Debütalbum. 
Auch wenn es nicht explizit im Promo-Sheet genannt wird, leitet sich der Name
GLOBAL SCUM wahrscheinlich von der 2012er SOULFLY-Single 'World Scum' ab.  Die Ähnlichkeiten in Sound und Rhythmusarbeit lassen jedenfalls erst einmal diese Rückschlüsse zu und das ist auch gar nicht schlimm. Immerhin ist 'World Scum' und das dazugehörige Album "Ensalved", mit der beste Opus, den Max Cavalera in den letzten Jahren herausgebracht hat. Allerdings war dieser Release damals nicht Beginn einer Bewegung sondern mehr oder weniger der Schwanengesang auf das sterbende Genre des Groove Death Metal, das von einem Old School Revival nach dem anderen immer weiter aufgerieben wurde. Mitte der 2000er gab es noch eine breite Masse an durchschnittlichen Groove-Death-Acts, die angespornt durch Vorbilder wie KATAKLYSM, SIX FEET UNDER oder DEBAUCHERY ständig neue Releases auf den Markt warfen, die alle gleichermaßen mit hässlichen Photoshop-Artworks die Regale der CD-Abteilungen verunstaltet haben und völlig austauschbar und seelenlos klangen. 

Dankenswerterweise hatte sich dieser Trend mit dem wiedererstarken des klassischen Todesstahls vorübergehend erledigt gehabt, aber scheinbar besitzen simple Stakkato-Riffs und abgehackte Shouts eine so starke Anziehungskraft, dass sich viele Musiker und Fans ihrer Affektion bis heute nicht entziehen können. Allerdings muss man in diesem Fall fair bleiben und GLOBAL SCUM zugestehen, dass der Österreicher im Rahmen seiner selbstgesteckten Grenzen souverän agiert. Wer nach einem simplen Death-Thrash-Brett im Stile von mittelalten SEPULTURA sucht, der sollte sich diese Scheibe ruhig zu Gemüte führen. Wer  jedoch mehr stilistische Vielfalt erwartet oder der vergangenen Dekade in Sachen Death Metal keine Träne nachheult, der sollte sich von "Hell Is Home" fern halten. Kurzum, einfacher Metal für einfache Leute.
Seit 16. Februar 2018 liegt das Teil für euch bei NRT Records bereit.

[Adrian]

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